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Der Dichter – Die aussterbende Spezies des gefeierten Seelenstrippers, des bejubelten Wortverdrehers, des irritierenden Zwischenzeilenmagiers.
Der Dichter – Der Kunstweltenerschaffende, rauschbenebelte, papierversunkene Körper auf einer kleinen Bühne in einem verrauchten Kulturcafê.
Hutgage, Wortfindungsversuche, der Versuch sich den drei Zuhörern zu beweisen.
Ein Lesung endet.
Verschleiß.

Der Dichter – Der Vollzeitarbeiter, der bodenständige Familienvater, der sich keine Experimente mehr auf seinem Lebensweg leisten kann, der geerdete, der Ottonormalmensch.
Der Dichter – Der „Sich-auf-zwei-Wochen-Urlaub-Freuer“, der Festvertragsgefesselte, der Inspirationslose, vom Alltag erstickt und vom Druck zurechtgeformte Nettogehaltsnehmer für irgendein Unternehmen aus dem mittleren Westen.
Die Spätschicht endet.
Verschleiß.

Calvin Kleemann, Schriftsteller aus Dortmund wirft mit seinem neuen Programm „Verschleiß“ einen Blick auf das Doppelleben des modernen Künstlers, der auf eine elfjährige Bühnenerfahrung zurückblickt.
Sein neues Buchprojekt „Sumpfblüte (A.T)“ ist bereits sein zweite Werk, das unter dem Periplaneta-Verlag Berlin veröffentlich wird.
Zwischen Vollzeitgastronomie und Vollblutlyriker, zwischen Künstlertum und Alltagsbewältigung.
Zwischen Stärke zeigen und Depressionen, zwischen Euphorie und Angst.
Zwischen Verschleiß des Körpers, der Seele und des eigenen Ichs – und doch mit offenen Augen auf der Suche nach den Lichtblicken in der Finsternis zwischen den Welten.

„Meine Blicken liegen hinter Augenringen aus nichts als Verschleiß
Doch brennt die westliche Sonne in ihnen so unendlich heiß
Und je tiefer ich grabe, desto mehr schau ich hin
Ich will in ihr Feuer aus Worten und Lippenstift springen
Ich will in ihr Feuer aus Haut und aus Netzstrümpfen springen.“
aus Calvin Kleemann – Die westliche Sonne